ÖD, Reisetätigkeit, Kniearthrose, frische Diagnose, wie AG gegenüber verhalten?
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79. Eintrag von am 06.09.2013 - Anzahl gelesen : 97
ÖD, Reisetätigkeit, Kniearthrose, frische Diagnose, wie AG gegenüber verhalten?
0 in die Runde,
seit ca. 2 Wochen kenne ich nun die für mich niederschmetternde Diagnose retropatellare Kniearthrose 4. Grades nach Routine-ASK (Entfernung freier Gelenkkörper)
Ich arbeite im ÖD, meine Tätigkeit ist zeitweise mit hoher Auslandsreisetätigkeit, also Flugreisen in der Holzklasse und schwerem Gepäck, extreme Klimawechsel sowie dem allgemeinen Stress einer solchen Reise verbunden.
Grundsätzlich macht mir meine Arbeit grossen Spass und ich möchte mein Einsatzgebiet, sagen wir mal, nicht gefährden.
Insofern stehe ich jetzt vor dem Dilemma, mich mit meiner Erkrankung zu offenbaren - oder nicht. Men AG weiss derzeit nur von einer Knie-OP aufgrund Knorpelabsplitterung, zur Arthrose habe ich erstmal nichts gesagt (natürlich wollte man wissen, ob denn noch mehr bei der OP rausgekommen wäre - habe ich natürlich verneint, muss ich ja auch nicht wahrheitsgemäss beantworten), um nicht schon jetzt als potentiell kränklich und problematisch eingestuft zu werden. Bei uns stehen Umstrukturierungen im Raum, und ich möchte natürlich nicht schon im Vorfeld als tickende Zeitbombe aussortiert werden. Mit dem Knie hatte ich bisher übrigens keine Probleme, umso schlimmer zu erfahren, was 'da unten' alles so los sein soll...
Mir ist bewusst, dass sich mein Leben mit der Diagnose ändern wird und auch muss, und auch unabhängig von der Diagnose hatte ich vor, mich beruflich zu verändern, da ich meine Arbeitssituation insgesamt als belastend empfinde. Das hat aber nichts mit der Reisetätigkeit an sich zu tun.
Meine Frage also nun an Euch: Wie seid Ihr taktisch vorgegangen, um nicht dauerhaft als liches Risiko für den AG eingesuft zu werden? Wie offen sollte ich sein? Mein derzeitiger Chef tratscht und mutmasst übrigens ganz offen mit anderen Kollegen über Diagnosen und liche Probleme anderer Kollegen in deren Abwesenheit. Insofern bin ich nochmal vorsichtiger und skeptischer.
Einen GdB werde ich auf jeden Fall beantragen, das ist gerade im ÖD ja nicht von Nachteil.
Bin für jeden Tip und Anregungen offen.
A.
3. Antwort
von am 08.09.2013
A.! Ich kann mich B. nur anschliessen, die Diagnose Retropatellararthrose , auch Grad IV, solltest du noch nicht überbewerten, solange dich nicht ständige Schmerzen beeinträchtigen. Meine Kniescheiben sind schon fast 30 Jahre davon betroffen, auch im höheren Stadium. Ich hatte Arthroskopien und eine Knieumstellung, wobei andere Kriterien zählten und behandelt wurden. Ich habe allerdings täglich meine erlernten Knieübungen gemacht, bin ins Fitnessatudio gegangen , fahre Rad und mache Aquafitness. Dadurch habe ich meinen Beruf als Krankenschwester fast bis zum Schluss ausüben können. Du kannst dir vorstellen, dass man da auch viel laufen muss und vor allem heben. Meine Kollegen haben daraus nie ein Problem gemacht und wenn das Knie doch mal überreizt war, habe ich gekühlt und ein paar Tage Medis genommen. Du solltest das ganze und vor allem die Reaktion irgendwelcher Kollegen nicht überbewerten. Wenn Du ständig krankgeschrieben wärest , würde das natürlich anders aussehen. Letztes Jahr habe ich nach 30 Jahren Knieschaden nun eine Prothese erhalten. Dabei wurde dann auch die Kniescheibe denerviert ( siehe Erklärung in unserer Wissensdatenbank)und ich merke gar nichts mehr von ihr. Das wäre vielleicht für später auch eine Option für Dich. Lieben D.
2. Antwort
von am 08.09.2013
Vielen Dank erstmal für Deine Antwort, B.. Habe Dir auch eine PN geschrieben.
Es macht Mut, dass bei entsprechender Fitness gar keine Probleme auftreten müssen. Jetzt muss ich erstmal meine Erfahrungen mit dem operierten Knie sammeln, die Operateurin sagte mir ja auch eine sehr gute Prognose voraus.
Nun ist natürlich die OP auf der Arbeit bekannt, das kann ich jetzt nicht mehr verleugnen. Allerdings steht man als etwas 'grösserer' Mensch generell mehr im Fokus und die reine Knorpelentfernung wird schon skeptisch hinterfragt.
Aus diesem Grund formuliere ich meine Fragen noch mal um bzw. neu:
Wie ist es Euch am Arbeitsplatz ergangen? Wie offen geht Ihr mit der Diagnose um? Falls die Arthrose bekannt ist: Wurden Euch bestimmte Aufgaben vorenthalten, obwohl Ihr körperlich dazu in der Lage gewesen wärt? Was hat sich nach Offenlegung geändert? Mich würde dabei besonders die Erfahrung von Foristen interessieren, die Jobs mit hoher Reisetätigkeit haben oder z.B. viel Stehen oder laufen müssen. Also kurz: Wurdet/werdet Ihr aufrund einer bestehenden Arthrose diskriminiert? Oder habt Ihr schon mal den Arthrose-'Joker' gezogen, falls es mal schwierig wurde?
Vielen Dank schon einmal für weitere Antworten!
A.
1. Antwort
von am 07.09.2013
Es ist interessant und erhellend, dass diese Arthrose im Teilbereich des Knies ohne Beschwerden entstanden sind. Ich hatte die sog. chondropathia patellae, wo der Knorpel zwar irgendwie Ursache der Schmerzen ist, aber keine Arthrose in fortgeschrittenem Stadium herrscht. Somit hat deine Diagnose vorläufig keinen Krankheitswert. In der Literatur gibt es entsprechende Angaben, dass der Knorpel häufig bei der Kniescheibe degeneriert ist. Erst bei hoher spezi Belastung wären dann vorübergehende Beschwerden oder Schmerzen zu erwarten. Das ist bei mir jetzt,30 Jahre nach Auftreten und Verschwinden der c.p, der Fall. Siehe meine Visitenkarte.
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